VW Motorschaden: Ursachen, Reparatur & Kostenübersicht

Autor: simone

Von größeren VW-Modellen wie dem T5, Touran und Tiguan bis zu den kleinen Klassikern Golf und Polo: Ein Motorschaden ist für jeden VW-Besitzer nicht nur eine lästige, sondern häufig auch eine teure Angelegenheit. Welche Reparatur-Möglichkeit tatsächlich rentabel ist, welche Kosten du einplanen solltest und wie du einen Motorschaden bei deinem VW möglichst frühzeitig erkennst, erklärt dir unser repareo-Experte.

Inhaltsübersicht:

Was sind typische Schwächen bei VW Motoren?
Wie vermeide ich einen Motorschaden bei meinem VW?
Was tun nach einem Motorschaden?
Wie viel kostet die Reparatur eines Motorschadens für meinen VW?

💰 Auto sofort online bewerten lassen Wir finden den besten Ankaufspartner für dich
  • 1x eingeben und Angebote der besten Ankaufspartnern erhalten
  • Sofort den Endpreis sehen
  • Garantiertes Kaufangebot

Die vier häufigsten Ursachen für einen VW Motorschaden

Ob Golf, Passat, Touran oder T6 – leider sind auch bei Marktführern wie VW (kapitale) Motorschäden nicht unüblich. Die häufigsten Auslöser sind dabei Verschleißerscheinungen oder eine unachtsame Handhabung. Grundsätzlich können die Ursachen für einen Motorschaden aber von ganz unterschiedlichen Problemen und Bauteilen ausgehen. Zu den VW-typischen Schwachstellen gehören vor allem folgende:

  • Defekte an der Steuerkette / Zahnriemen
    Insbesondere bei 1.4-Liter-TSI-Motoren von VW kommt es zu einem erhöhten Verschleiß der Steuerkette. Ein Sonderfall sind Motoren mit der Kennzeichnung EA111-TSI, die mit mangelhaft konstruierten Steuerketten ausgestattet wurden und ungewöhnlich häufig von Fehlern betroffen sind. Die kurze Haltbarkeit sorgt für Probleme, denn das Herausspringen der Kette kann den Motor stark beschädigen. Das ist besonders ärgerlich, da die Steuerkette in der Regel ein wartungsfreies Teil ist. 1.4-Liter TSI-Motoren sind unter anderem in VW Modellen wie Touran, Tiguan, Golf oder Polo verbaut – insbesondere bei diesen Modellen sollte die Steuerkette während den regelmäßigen Inspektionen also genau geprüft werden.

    Das Gleiche gilt für Zahnriemen, die im Motor von kleineren VW-Fahrzeugen die Funktion einer Steuerkette erfüllen: Als Verschleißteile sollten sie in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, um das Risiko für einen kapitalen Motorschaden zu minimieren. 
  • Kolbenfresser & Ölfilmabriss
    Probleme bei der Ölversorgung und der Schmierung treten vor allem bei den T5 und T6 VW-Modellen mit 2.0 TDI- und BiTDI-Motoren auf. Grund dafür sind die Kolben und Kolbenringe, die den hohen Leistungen des VW-Motors häufig nicht standhalten. Schon bei Laufleistungen, die deutlich unter der 100.000 km-Marke liegen, kann Öl über Risse in den Kolbenringen in den Verbrennungsraum gelangen und für Verkohlungen im gesamten Hubraum sorgen.

    Ein überdurchschnittlich hoher Ölverbrauch und Störungen an der Ölpumpe führen dazu, dass der gesamte Motor nicht mehr optimal geschmiert ist. Das begünstigt einen schnellen Verschleiß von wichtigen Bauteilen: Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Kolbenfresser, bei dem sich Kolben und Zylinder ineinander festsetzen. Ein Kolbenfresser hat das Potenzial den Motor in kürzester Zeit so stark zu beschädigen, dass er nicht mehr repariert werden kann.
  • Nockenwellen-Verschleiß
    Ein Leistungsabfall sowie Startprobleme deines VW-Motors können auf eine verschlissene Nockenwelle hindeuten. 1.8-TSI-CDAA-Motoren sind davon überdurchschnittlich häufig betroffen; sie werden in verschiedenen VW-Modellen, wie z. B. dem Touran oder Passat, verbaut. Sobald die Nockenwelle nicht mehr ordnungsgemäß rotiert, kann sie die Ein- und Auslassventile im Zylinderkopf nicht mehr richtig öffnen. Als Folge wird der maximale Hub nicht erreicht und die Motorleistung lässt nach – sogar das Starten des Motors wird häufig zur Herausforderung. Die Reparatur kann hier recht kostspielig ausfallen, da der Aufwand für den Austausch der Nockenwelle sehr hoch ist.
  • Abnutzung Pumpe-Düse-Systems
    Das Pumpe-Düse-System ist ein spezielles Einspritzsystem für bestimmte VW-Modelle, die mit einem starken AWF-Motor (131 PS) ausgestattet sind (u. a. Golf 4, Golf 5, Touran, Tiguan). Bei einem Defekt lösen sich Pumpe-Düse-Elemente und arbeiten sich in den Zylinderkopf hinein. Durch diese Belastungen wird die volle Funktion eingeschränkt und ein Motorschaden ist in diesem Fall meist unvermeidbar.

Weitere Ursachen für einen VW Motorschaden

Unabhängig davon, welches VW-Modell du fährst, gibt es Faktoren, die bei jedem Auto einen kapitalen Motorschaden auslösen können. Dazu gehören unter anderem: 

  • Vergessener Ölwechsel
  • Falsch- / Fehlbetankung
  • Überhitzung / Kühlmittelmangel
  • Kolbenkipper 
  • Längung der Steuerkette

Wie vermeide ich einen Motorschaden bei meinem VW?

Ganz unabhängig davon, ob du einen Polo, Golf, Passat, Touran oder T6 fährst: Eine verantwortungsvolle Bedienung und Fahrweise gehört immer mit zu den wichtigsten Punkten, um deinen VW-Motor zu schonen. Wer verantwortungslos mit seinem VW-Motor umgeht, wird auch schneller die ersten Verschleißerscheinungen im Motor bemerken – ohne fachkundige Reparatur können sie schnell zu irreparablen Schäden führen.

Regelmäßige Inspektionen und Wartungen deines VWs helfen dabei, schwere Schäden und teure Reparaturen zu vermeiden. Halte dich deshalb an die Empfehlungen von Volkswagen und nimm alle vorgeschriebenen Termine für eine Inspektion wahr.

Symptome & Anzeichen: Bevorstehende VW Motorschäden erkennen

Ein (kapitaler) Motorschaden ist häufig die Folge von kleinen Defekten, die nicht rechtzeitig in der Werkstatt behoben wurden. Sobald du die ersten Anzeichen für so einen Defekt bemerkst, solltest du schnell reagieren, um einen schweren (oder sogar kapitalen) Motorschaden zu vermeiden. In der Regel können beschädigte Verschleißteile ohne großen Aufwand ausgetauscht werden. Achte bei der Fahrt auf die folgenden Warnsignale:

  • Startschwierigkeiten: Probleme beim Starten deines VW-Motors sind ein erstes Zeichen für einen Defekt am Motor. Sie können eine ganze Reihe verschiedener Ursachen haben, die von Defekten an der Zündkerze bis zum Anlasser reichen.
  • Leistungsabfall: Auch eine stark fallende Leistung kann bei VW-Motoren viele verschiedene Ursachen haben; zu den geläufigsten gehören eine defekte Zylinderkopfdichtung oder verschlissene Kolbenringe.
  • Sehr hoher Ölverbrauch: Bei 2.0 TDI und BiTDI-Motoren von VW werden regelmäßig Probleme mit der Ölversorgung gemeldet. Grund dafür sind meistens defekte Zylinderkopfdichtungen oder verschlissene Kolbenringe. 
  • Weißer Rauch aus dem Auspuff: Weißer Rauch aus dem Auspuff ist immer ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Wasser in einen der Zylinder eingedrungen ist und dort verdampft wird. In der Regel passiert das, wenn sich in der Zylinderkopfdichtung Risse gebildet haben. Alternativ kann ein Riss im Motorblock entstanden sein, über den Kühlwasser in den Verbrennungsraum eindringt.
  • Blauer Rauch aus dem Auspuff: Bläulich gefärbte Abgase deuten darauf hin, dass Motoröl im Verbrennungsraum entzündet wird – meist ist ein defekter Kolbenring die Ursache. Begleitet wird das immer von einem starken Geruch nach verbranntem Öl.
  • Schaum / Ablagerungen auf dem Öleinfüllstutzen oder Öldeckel: Weiße Ablagerungen und Schaum am Öldeckel bilden sich immer dann, wenn Kühlwasser in den Öltank gelangt ist und dort verbrannt wurde. Meistens hängt das mit einem Defekt an der Zylinderkopfdichtung zusammen. Dies muss eingehend geprüft werden, da sich auch gelegentlich (gerade bei Kurzstrecken) Kondenswasser bilden kann, welches den gleichen oder ähnlichen Effekt haben kann.
  • Ungewöhnliche Motorengeräusche: Ein rasselndes Geräusch im Motorraum ist fast immer ein Zeichen für ein Problem an der Steuerkette. Klopfgeräusche deuten dagegen auf einen (bevorstehenden) Kolbenfresser hin.
  • Verunreinigungen (z. B. Metallspäne) im Motoröl: Metallspäne im Motoröl sind ein eindeutiger Hinweis darauf, dass ein Bauteil deines Motors (z. B. Kolbenringe) beschädigt wurde. Das ist sehr riskant und sollte unbedingt in der Werkstatt untersucht werden. Verunreinigungen von Außen (z. B. Sand) deuten dagegen auf einen defekten Luftfilter hin.

Wenn du eins oder mehrere dieser Symptome bemerkst, solltest du deinen VW so schnell wie möglich in der Werkstatt untersuchen lassen. Kfz-Mechaniker nutzen verschiedene Methoden, um Art und Schweregrad eines Motorschadens schnell zu identifizieren. Dazu gehören:

  • Endoskopie: Mit einem Endoskop lassen sich auch schwer zugängliche Bereiche eines VW-Motors, wie etwa die Zylinder bzw. Verbrennungsraum, ohne große Montagearbeiten auf Schäden inspizieren. So lässt sich beispielsweise schnell feststellen, ob beim Überspringen der Steuerkette auch der Kolbenboden deines VW-Motors zu Schaden gekommen ist.
  • Kompressionsprüfung: Die Kompression eines Motors bezeichnet den Druck, der von einem Kolben im Zylinder aufgebaut wird. Wenn dieser Kompressionsdruck nachlässt, hängt das oft mit Mängeln an der Zylinderkopfdichtung sowie Defekten an den Kolben zusammen. Eine Kompressionsdruckprüfung liefert in der Werkstatt einen schnellen Rückschluss auf den Zustand eines Motors und ist hilfreich für die Planung von Reparaturmaßnahmen. 
  • Abgasverfärbungen untersuchen: Bläulich verfärbte, dunkle Abgase sind ein eindeutiger Hinweis darauf, dass Öl in den Verbrennungsraum gelangt ist und dort verbrannt wird. Das passiert häufig aufgrund einer defekten Dichtung, etwa an den Kolbenringen oder am Zylinderkopf. Anhand der Färbung der Abgase können erfahrene Mechaniker meistens schon erkennen, welcher Teil eines VW-Motors beschädigt ist.

Was kann ich bei einem VW Motorschaden tun?

Motorschaden: Wann lohnt sich die Reparatur?
Auto verkaufen oder Motorschaden reparieren?

Glücklicherweise stehen dir im Fall eines Motorschadens mehrere Optionen für die Reparatur bzw. Instandsetzung offen. Wenn sich der Austausch oder die Reparatur wichtiger Teile (z. B. Nockenwelle oder Zylinderkopf) aufgrund des Arbeitsaufwands und der Kosten nicht mehr lohnt, hast du die Wahl zwischen einer Generalüberholung, einem Motoraustausch oder dem Verkauf deines VWs. Meistens kann dir dein Kfz-Mechaniker in der Werkstatt nach einer kurzen Prüfung der Schäden bereits sagen, welche Option die sinnvollste ist:

  • VW-Motorinstandsetzung: Bei der Instandsetzung deines VW-Motors werden alle defekten Bauteile, die die Funktion deines Motors einschränken – z. B. eine verbogene Zylinderkopfdichtung – ausgetauscht. Der Austausch dieser Teile hängt oft mit einem hohen Arbeitsaufwand zusammen, da der Motor zunächst komplett aus dem VW ausgebaut werden muss. Ob sich eine Motorinstandsetzung lohnt oder der Motor doch eher in einem Stück ausgetauscht werden muss, kann ein VW-Experte in einer Werkstatt nach einer kurzen Inspektion einschätzen.
  • VW-Motor überholen lassen: Bei einer Motorüberholung, egal, ob beim Polo, Golf, T5 oder T6, werden sämtliche defekte bzw. verschlissene Bauteile ausgetauscht und der Motor quasi grunderneuert. Der Arbeitsaufwand ist hier in der Regel recht hoch, da der Austausch der Bauteile komplizierter ist und länger dauert, als den Motor in einem Stück auszutauschen. Wenn allerdings bereits bekannt ist, wo genau der Defekt in deinem VW-Motor liegt, kann eine Generalüberholung ein sinnvoller und kosteneffektiver Schritt sein.
  • VW-Austauschmotor: Sobald in deinem Motor viele kleine oder schwere bis irreparable Schäden vorliegen, ist ein kompletter Motoraustausch oft die sinnvollste Wahl. Du hast dabei die Optionen, deinen Motor durch einen brandneuen, generalüberholten oder gebrauchten Motor ersetzen zu lassen – die Preise fallen hier sehr unterschiedlich aus.
  • VW mit Motorschaden verkaufen: Sobald die Kosten für die Reparatur deines VW-Motors den Wiederverkaufswert deines Fahrzeugs übersteigen, ist es finanziell häufig rentabler, deinen VW mit Motorschaden zu verkaufen.

Wie viel kostet die Reparatur eines Motorschadens bei meinem VW?

Um einzuschätzen, welche Kosten auf dich zukommen, um deinen VW wieder fahrbereit zu machen, solltest du eine Reihe von Faktoren bedenken: Allein welches VW-Modell du fährst, kann entscheidend sein. Dazu kommt der Schweregrad der Schäden und die notwendigen Maßnahmen, die für die Reparatur getroffen werden müssen. Im Fall eines Motoraustausches hast du die Wahl: Je nachdem, ob du dich für den Einbau eines brandneuen, generalüberholten oder gebrauchten Motors entscheidest, kommen unterschiedlich hohe Kosten auf dich zu.

Lass dich bei einem Motorschaden immer in einer zertifizierten Werkstatt zu allen Möglichkeiten beraten. Hier werden dir schon vor der Reparatur deines Volkswagens genaue Kostenvoranschläge gemacht, sodass du alle Kosten genau im Blick hast. Unsere Tabelle soll dir bei der Einschätzung der Preise für eine Reparatur eine zusätzliche Orientierung bieten. Bitte bedenke, dass die gezeigten Preise geschätzte Durchschnittswerte sind und je nach Werkstatt und Arbeitsaufwand variieren können:

Motor Intervall
VW Golf VI
1.2 TSI
2100 bis 4600 €
VW Golf VI
2.0 TDI
2100 bis 5100 €
VW Passat
1.4 Turbo
2350 bis 4800 €
VW Passat
1.8 Turbo
1950 bis 4800 €
VW Passat
2.0 Diesel Turbo
2200 bis 5100 €
VW T4 Transporter
2.5
1800 bis 4600 €
VW T4 Transporter
2.8 VR6
3200 bis 6000 €
VW T5 Multivan
3.2 VR6
3300 bis 6100 €
VW Phaeton
3.6 V6
3700 bis 6200 €
VW Phaeton
W12
4750 bis 14 000 €
VW Touran
1.6 TDI
2900 bis 3700 €
VW Touran
2.0 TDI
1900 bis 2900 €
VW Tiguan
2.0 TDI
1900 bis 3600 €
VW Polo
1.4 TDI
1800 bis 2900 €

Die richtige Werkstatt bei VW-Motorschäden finden

Für die Reparatur oder den Austausch deines VW-Motors empfehlen wir immer, alle Arbeiten in einer zertifizierten Werkstatt mit ausgebildeten Kfz-Mechanikern erledigen zu lassen, die bereits langjährige Erfahrung mit VW-Motoren besitzen. Für eine Motorinstandsetzung oder Überholung wird hier zudem spezielles Werkzeug verwendet – Hobbymechaniker, die im Internet mit besonders günstigen Preisen locken, verfügen nur selten über die passende Ausrüstung für komplizierte Reparaturen. 

Eine unsachgemäße Reparaturarbeit am VW-Motor ist nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern kann hohe Kosten verursachen, die weit über denen für Reparaturmaßnahmen in der Werkstatt liegen. Eine Garantie auf alle Arbeiten und VW-Ersatzteile sorgt dabei für eine zusätzliche Absicherung. Sie ist in vielen Werkstätten Teil eines günstigen Komplettpakets aus Reparatur, Garantie und Abschlepp-/Bringdienst.