Gebrauchtwagenpreis

Dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen:

Schwackebewertung unseres Skoda Yetis

Wohl jeder Autofahrer fragt sich gelegentlich mal, was sein Fahrzeug noch wert ist. Immerhin ist der Gebrauchtwagenpreis das wesentlichste Argument beim Leasing und beim Wiederverkauf. Die Bewertung lässt sich heute natürlich ganz bequem von zu Hause aus erledigen. Zahlreiche Portale bieten diesen kostenlosen Service an, wobei sich die Bewertungsmethoden, der Zusatzservice und die notwendigen Daten voneinander unterscheiden. Der Vorteil einer solchen Gebrauchtwagenbewertung im Netz ist aber, dass mit wenigen Klicks gleich mehrere Wertangaben bzw. Angebote zur Verfügung stehen.

Wer sich für eine kostenlose Onlinebewertung interessiert, der muss nur zwischen den Begrifflichkeiten unterscheiden. Der Händlereinkaufspreis ist jener Preis, den ein Autohändler für den Wagen beim Ankauf zahlen würde. Ist dagegen vom Händlerverkaufspreis die Rede, bezeichnet das jenen Betrag, für den der Wagen vom Händler weiterverkauft wird. Berücksichtigt werden in beiden Fällen regionale Gegebenheiten sowie die aktuelle Marktlage.

Wie genau die einzelnen Onlineportale bewerten, behalten die gerne für sich. Bekannt ist aber, dass bis zu 150 verschiedene Parameter (Kilometerstand, Baujahr, Gebrauchtwagensiegel, Standtage etc.) erfasst werden. Spezielle Algorithmen ermitteln dann den Gebrauchtwagenpreis.

Wir haben für einen Vergleich die Ergebnisse der drei größten Bewertungsportale miteinander verglichen. Getestet wurden die Allianz-Tochter „Abracar“, der Klassiker „mobile.de“ und das junge Bewertungsportal „wirkaufendeinauto“. Ins Bewertungsrennen geschickt haben wir einen „Skoda Yeti“, der zuvor bei „Schwacke“ kostenpflichtig (7,90 Euro) bewertet wurde. Der Händlereinkaufspreis (HEP) lag dort bei 6.800,- Euro und der Händlerverkaufspreis (HVP) bei 8.650,- Euro.

Die Ergebnisse

Mit einem HVP von 8.700,- Euro war „Abracar“ sehr dicht am Ergebnis der Schwackeliste. Angesichts des Service, den das Portal bietet, ist das überraschend, denn „Abracar“ übernimmt auf Wunsch den kompletten Fahrzeugverkauf, vom Gutachter vor Ort über die Bilder und die Vermarktung bis zu Verhandlungen und zur Vereinbarung von Verkaufsterminen mit potenziellen Kunden. Als vorteilhaft erweisen sich bei „Abracar“ vor allem die im Bewertungsalgorithmus integrierten Vorschläge zu möglichen Verkaufsverstärkern. Die Plattform eignet sich daher vor allem für individuelle Fahrzeuge und Autos jenseits von nullachtfünfzehn.

Beim europaweit größten Ankäufer „wirkaufendeinauto“ wurde uns für das Vergleichsfahrzeug 5.010,- Euro angeboten. Bei einem Termin in einer der Filialen von „wirkaufendeinauto“ lag das Angebot letztlich bei 4.650,- Euro, also nur leicht darunter. Das große Plus ist hier aber, dass der Zustand des Wagens bei der Onlinebewertung so gut wie keine Rolle spielt. Außerdem wird bei einem späteren Ortstermin auch sämtliche Sonderausstattung berücksichtigt, was den Preis noch mal deutlich erhöhen kann. Wer seinen Wagen schnell und unkompliziert verkaufen möchte (oder muss), der ist hier gut aufgehoben. Große Vorbereitungen, intensive Wagenwäsche oder lange Verhandlungen entfallen.

Ebenfalls beliebt ist das Portal „mobile.de“, bei dem in unserem Fall ein Onlinepreis von 7.000,- Euro erzielt wurde; ein Händler des Portals vor Ort kam auf 5.000,- Euro. Diese Differenz ergibt sich daraus, dass für unseren Beispielwagen noch eine intensive Aufbereitung nötig gewesen wäre. Das lässt sich nahezu jeder Ankäufer natürlich bezahlen. Mit Reinigung, Wäsche und Prüfung hätte der Ankaufspreis in der Nähe der Schwacke-Bewertung gelegen. Neben den Basisdaten des Fahrzeugs nutzt das Portal mehr als zwei Millionen Marktwerte, die täglich aktualisiert werden.

Der Vollständigkeit halber haben wir uns auch bei der kostenlosen Gebrauchtwagenbewertung der DAT umgesehen. Nach der dortigen Onlinebewertung würde ein Händler das Auto für 5.380,- Euro ankaufen.

Gebrauchtwagenpreis ohne Angabe der E-Mail-Adresse

Bei allen genannten Anbietern geht es nicht ohne eine E-Mail-Adresse (und teilweise auch nicht ohne Rufnummer), um den Verkäufer bei Rückfragen, Angeboten oder geänderter Nachfrage informieren zu können. Allerdings handelt es sich durchweg um zuverlässige und seriöse Anbieter und eine Abmeldung ist jederzeit möglich.

Gebrauchtwagenpreis ohne Anmeldung bzw. Registrierung

Für die Nutzung der Dienste in den Portalen braucht es oft auch eine Registrierung bzw. Anmeldung, bei der persönliche Daten von Besitzer und Fahrzeug preisgegeben werden. Auch diese Angaben lassen sich problemlos wieder löschen, wenn die Dienste des jeweiligen Portals nicht mehr benötigt werden. Das Löschen funktioniert schnell und zuverlässig. Dabei stärkt die Datenschutzverordnung den Usern zusätzlich den Rücken.

Unser Fazit

Heute lässt sich der Gebrauchtwagenpreis ganz bequem von der Couch aus ermitteln. Daher wäre es schon fast sträflich, nicht mehrere verfügbare Portale auch zu nutzen. „Abracar“, „wirkaufendeinauto“ und „mobile.de“ nutzen unterschiedliche Bewertungsmethoden bzw. Algorithmen, um den Fahrzeugwert zu ermitteln. Daher ist es immer ratsam, vor einem Verkauf alle genannten Portale zu besuchen, um einen reellen Überblick über alle Angebote und Möglichkeiten zu erhalten. Dadurch können die verschiedenen Vorteile aller Portale (kostenlos, unverbindlich, Gutachter, Vermarktung etc.) gebündelt werden. Erst dadurch ergibt sich ein umfassendes Bild über die Möglichkeiten und Preisspannen beim Gebrauchtwagenpreis. Die Ankaufs- und Verkaufspreise sind zwischen den Portalen zwar unterschiedlich, das ist aber den jeweiligen Rahmenbedingungen, AGB´s und Bewertungsalgorithmen geschuldet.