Dieselpartikelfilter reinigen – freibrennen, Regeneration & Kosten
Gut informiert mit repareo in die Werkstatt: Rußpartikelfilter reinigen, damit deinem Diesel nicht die Puste ausgeht!
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Von Sascha
Techniker Maschinenbau/Automotive -
Unsere Tabellen basieren auf den Original Herstellerdaten
Als sich herausstellte, dass der „saubere“ Dieselmotor mehr schädliche und gifte Stoffe ausstößt, als zunächst angenommen, reagierte der Gesetzgeber mit verschärften Normen. Um den fortwährend strengeren Grenzwerten für Rußpartikel gerecht zu werden, entwickelten die Fahrzeughersteller ein System zur Reinigung der Abgase: den Dieselpartikelfilter. Und wie das bei Filtern meistens so ist, lagern sich auch im Dieselpartikelfilter die herausgefilterten Stoffe ab.
- Woran erkenne ich, dass mein Dieselpartikelfilter voll oder verstopft ist?
- Welche Reinigungsmethoden gibt es? Wie viel kostet die Reinigung in der Fachwerkstatt?
- Warum reicht die regelmäßige Regeneration und das Freifahren an einem bestimmten Punkt nicht mehr aus?
- Wann sollte der Dieselpartikelfilter ausgetauscht werden?
Hier bei repareo beantworten wir dir die wichtigsten Fragen zum Thema Dieselpartikelfilter reinigen – noch vor deinem Werkstattbesuch!
Wenn der Dieselpartikelfilter voll ist… Symptome, Folgen
Ist der Dieselpartikelfilter verstopft, dann kann das im Extremfall kostspielige Folgeschäden am Motor nach sich ziehen. Darum ist es wichtig die Anzeichen ernst zu nehmen.
An diesen Symptomen merkst du, ob der Dieselpartikelfilter voll ist:
- Die Kontrolllampe für den Dieselpartikelfilter leuchtet/blinkt: Die Abgase durchströmen den zugesetzten Filter schlechter und der Druck auf der Eingangsseite steigt.
- Erhöhter Kraftstoffverbrauch: Dein Fahrzeug startet in immer kürzen Abständen die Regeneration.
- Motorleistung lässt nach – durch erhöhten Abgasdruck zwischen Brennkammern und Rußfilter..
- Motor geht in Notlauf, Störung Motormanagement: Um Schäden am Motor zu vermeiden, wechselt die Steuerung in den Notbetrieb.
Bei einem vollen Dieselpartikelfilter muss man zuerst unterscheiden, in welcher Weise er beladen ist. Denn es macht einen Unterschied, ob die Poren durch zu viel Ruß zugesetzt sind oder mit Asche. Übermäßige Rußablagerungen entstehen, wenn du dein Fahrzeug nahezu nur für kurze Strecken oder im Stadtverkehr verwendest. Dann hat die Motorsteuerung erst gar nicht die Möglichkeit den Regenerationsprozess bis zum Ende durchzuführen und den Ruß vollständig in Asche umzuwandeln. Hat sich bei einem alten Dieselpartikelfilter schon reichlich Asche angesammelt, dann hilft nur noch eine Reinigung oder der Austausch.
Obwohl manche Fahrzeughersteller ihre Rußpartikelfilter als wartungsfrei und selbstregenerierend vermarkten, lässt sich die Ansammlung der Asche langfristig nicht verhindern. Wahrscheinlich orientiert man sich bei dieser Aussage an einem durchschnittlichen Autoleben von knapp zehn Jahren oder 180.000 km. Denn dann ist dieses Versprechen gar nicht so falsch: Erst in diesem Bereich sollte sich im Rußpartikelfilter so viel Asche angesammelt haben, dass du etwas dagegen unternehmen musst.
Treten erste Anzeichen für eine hohe Aschebeladung auf, solltest du dich zeitnah mit der Reparatur deines Dieselpartikelfilter auseinandersetzen. Denn die möglichen Folgeschäden sind nicht ohne:
Das zentrale Problem bei einem verstopften Rußpartikelfilter ist der hohe Abgasdruck, der sich vor dem Filter aufbaut und die Bauteile in diesem Bereich an die Belastungsgrenzen bringt. Beim Turbolader können dadurch so starke Kräfte auf das Turbinenrad einwirken, dass Schäden am Lager entstehen und der Turbolader kaputt geht. Bei sehr hohem Druck kann sogar das Auspuffrohr reißen.
Was kostet Dieselpartikelfilter reinigen?
Da sich die Verfahren einer professionellen DPF-Reinigung unterscheiden, fallen auch die Kosten entsprechend unterschiedlich aus. Im Vergleich zum Austausch des Rußpartikelfilters kommst du mit einer Reinigung meist deutlich preisgünstiger weg.
Mit diesen Preisen kannst du in einem Kfz-Fachbetrieb ungefähr für eine Reinigung rechnen:
Methode | Preis |
Kältetechnik (DPF offen) | ~ 380 € |
Wasser/Luftdruck | ~ 360 € |
Thermische + mechanische Reinigung | ~ 375 € |
Wirkstoffaerosol + Druckluft | ~ 280 € |
Saug-/Druckverfahren (DPF offen) | ~ 390 € |
Diese Preise beinhalten die Abholung und Lieferung durch die Reinigungsfirma samt Mehrwertsteuer, der Aus- und Einbau des Dieselpartikelfilters ist nicht inbegriffen. Alle Angaben ohne Gewähr.
Manche dieser Preise sind pauschal für die Reinigung eines Dieselpartikelfilters aus einem Pkw bis zu 3,5 t. Das vereinfacht die Kostenvoreinschätzung ungemein, denn vorab lässt sich der Umfang nicht so leicht beurteilen. Es gibt aber auch Anbieter, die besondere Verschmutzung zusätzlich in Rechnung stellen. Hier kannst du bei einem geringen Aufwand hingegen etwas günstiger wegkommen.
Im Gegensatz dazu kostet ein neuer Dieselpartikelfilter inklusive Einbau und Mehrwertsteuer ungefähr zwischen 700 und 3500 €, abhängig vom Modell. Mit der Reinigung kommst du bei normalerweise samt Einbau auf ungefähr 500 bis 900 €.
Wie lange dauert die Reinigung?
Für die Reinigung lässt der Fachbetrieb in der Regel den ausgebauten Dieselpartikelfilter abholen und bringt ihn nach der Reinigung wieder zurück. Auf diese Weise können die Termine für die gesamte Reparatur besser mit dir und deiner Kfz-Meisterwerkstatt abgestimmt werden. Im Schnitt kannst du ungefähr mit 1 bis 4 Tagen rechnen. Dabei ist nicht nur relevant, ob dein Filter per Express gesendet wird, sondern auch das Verfahren ist von Bedeutung und der Verschmutzungsgrad. Ist der Ruß zum Beispiel feucht, wie das bei häufigen Kurzstreckenfahrten vorkommt, dann können zusätzliche Reinigungsgänge für ein optimales Endergebnis notwendig sein.
Es gibt auch Anbieter, die schon eine gute Auswahl an gebrauchten und gereinigten Dieselpartikelfilter fertig auf Lager haben. Auf Wunsch wird dein alter Rußpartikelfilter einfach direkt durch einen anderen ersetzt und die komplette Wartezeit für die Reinigung fällt weg.
Wird die Reparatur im Voraus gut geplant, dann steht dein Auto nicht allzu lange in der Kfz-Werkstatt. Eventuell hat deine Werkstatt schon einen erfahrenen Reinigungspartner, mit dem der Ablauf reibungsfrei funktioniert.
Dieselpartikelfilter Reinigungsverfahren
Die Reinigungsmethoden unterscheiden sich im gleichen Ausmaß, wie auch die Ansicht, welche wohl die beste sei. Hier stellen wir dir beispielhaft verschiedene Reinigungsverfahren vor, damit du dir ein Bild von der Vielfalt machen kannst, die der Markt bietet.
Reinigung ohne Auftrennen des Filters: Der Filter bleibt im Originalzustand.
- Wirkstoffaerosol + Druckluft: Mit Druckluft wird ein fein zerstäubter chemischer Wirkstoff in den Filter geblasen. Dieser führt auf der Oberfläche zu einer chemischen Reaktion. Es entsteht ein Gas, das die Schmutzpartikel aus dem Filter herausdrückt. Dieser Prozess nimmt keine zehn Minuten in Anspruch und soll bis zu 98 % der Asche- und Rußpartikel beseitigen. Am Ende wird der Filter bei niedriger Temperatur getrocknet.
- Wasser + Druckluft: Bei dieser Methode werden keine zusätzlichen Reinigungsmittel verwendet, nur Wasser und Luft. Der Dieselpartikelfilter wird komplett mit Wasser aufgefüllt. Ein Druckluftimpuls sorgt dafür, dass die Wassermoleküle die Ablagerungen lösen und herausschwemmen. Dieser Vorgang wird mehrere Male widerholt. Inklusive der Trocknung dauert dieses Verfahren eineinhalb bis zwei Stunden.
- Brennofen: Bei der thermischen Behandlung wird der Dieselpartikelfilter gezielt erhitzt, damit die Kohlenstoffablagerungen (Ruß) verbrennen. Die hohe Temperatur kann die Ascheansammlung nicht entfernen. Normalerweise kommt diese Anwendung als Vorbehandlung zum Einsatz, dann muss im folgenden Schritt nur noch die Asche entfernt werden.
Wird der Filter in geschlossenem Zustand gereinigt, dann ist zudem eine Kontrolle mit der Endoskopkamera vor und nach der Reinigung üblich. Dabei wird unter anderem ermittelt, ob die katalytische Edelmetallbeschichtung (Washcoat) noch intakt ist. Zumindest außen, die Waben des Keramikelements sind sehr klein und nicht gut einsehbar. Inwiefern der Washcoat innen seine Funktion noch erfüllt, lässt sich nur durch eine Abgasuntersuchung zuverlässig bestimmen.
Operation am offenen Filter: Manch einer schwört darauf, denn ein Endoskop ersetzt nicht den ganzheitlichen Blick auf den Filterkern.
- Kältetechnik: Der ausgebaute Filterkern wird mit einer Trockeneis-Schneereinigung behandelt. Das Schneestrahlgerät erzeugt aus Druckluft und flüssigem Kohlenstoffdioxid feine Trockeneispartikel. Treffen diese Partikel auf eine Ablagerung, dann wird diese im Prinzip durch einen Kälteschock „gesprengt“. Am Washcoat und Keramik entstehen keinerlei Schäden, selbst sehr kleine Poren können auf diese Weise effizient gereinigt werden. Chemische Zusätze oder Wasser sind bei dieser Anwendung nicht notwendig, das CO2 verdampft rückstandslos bei normaler Zimmertemperatur.
Oft wird neuwertiges Ergebnis versprochen, zumindest was den Kern betrifft. Normalerweise wird der Rußpartikelfilter zum Schluss getestet und du erhältst einen Prüfbericht anbei. Manche Firmen protokollieren auch den gesamten Reinigungsprozess. Um die Beladung des Filters zu bewerten, wird der Gegendruck gemessen. Das ist dasselbe Prinzip, das auch deine Motorsteuerung für die Beurteilung des Verschmutzungsgrades verwendet.
Bei der Wahl des richtigen Reinigungsverfahrens kommt es immer auf die Art der Verschmutzung an. Ein Dieselpartikelfilter mit extremen Rußbelägen muss anders behandelt werden, als ein mit Asche oder Ölascheablagerung verstopfter Filter. Manchmal werden Reinigungsmethoden auch kombiniert, um das bestmögliches Ergebnis zu erzielen.
Warum verstopft der Dieselpartikelfilter?
Während der Verbrennung im Dieselmotor entsteht Ruß, dabei handelt es sich um angekoktes, nicht vollständig verbranntes Dieselöl im Kraftstoff. Um den gesetzlichen Grenzwerten nachzukommen, erhöhten die Hersteller den Einspritzdruck für eine bessere Verbrennung. Das führte in der Masse zu weniger Ruß, dafür verringerte sich jedoch auch die durchschnittliche Größe der Rußpartikel derart, dass sie tiefer in die Lunge vordringen können. Diese sehr kleinen und gesundheitsgefährdeten Partikel haben sich unter dem Begriff „Feinstaub“ in der öffentlichen Diskussion einen Namen gemacht.
Weil diese Rußpartikel krebserregend sind, sollen sie so gut es geht aus den Abgasen herausgefiltert werden.
Der Dieselpartikelfilter fängt die Rußpartikel ab, die gasförmigen Emissionen können das feine Filtersystem problemlos durchdringen. Allmählich sammeln sich so viele Rußpartikel an, dass die Poren des Dieselpartikelfilters verstopfen. Darauf baut die Rußschicht weiter auf. Dieser sogenannter Filterkuchen trägt zwar zu einer besseren Abscheidung der Rußpartikel bei, verändert aber auch die Strömungseigenschaften der Abgase. Wird der Filterkuchen zu dick, dann stauen sich die Abgase und der Druck vor dem Filter steigt. Bei modernen Fahrzeugen misst ein Sensoren den Druck vor und nach dem Dieselpartikelfilter. Anhand der Druckdifferenz entscheidet die Motorsteuerung, ob eine Regeneration notwendig ist.
Wie regeneriert ein Dieselpartikelfilter?
Regeneration bedeutet, dass die abgelagerte Rußpartikelschicht zu Asche und Kohlenstoffdioxid verbrannt wird. Hierfür muss im Rußpartikelfilter eine Temperatur von 500 bis 600 Grad vorherrschen. Zudem ist der Filterkern mit einer katalytisch aktiven Schutzschicht überzogen, dem Washcoat. Diese metallische Beschichtung unterstützt eine schnellere Regeneration bei geringeren Temperaturen.
Eine Regeneration des Dieselpartikelfilters leitet die Motorsteuerung selbstständig ein, du bekommst davon normalerweise nichts mit. Das geschieht, sobald der Differenzdrucksensor einen zu hohen Druck am Eingang des Partikelfilters im Vergleich zum Ausgang des Partikelfilters wahrnimmt. Wann eine Regeneration notwendig ist, hängt in erster Linie von deinem Fahrstil ab. Fährst du meist nur kurze Strecken im Stadtverkehr, dann kann die Regeneration schon nach wenigen hundert Kilometern nötig sein. Bewegst du dein Fahrzeug öfter auf der Autobahn, bei moderat hoher und kontinuierlicher Geschwindigkeit, dann verbrennt der Motor optimal und erzeugt deutlich weniger Rußpartikel.
Wie kann ich den Dieselpartikelfilter freibrennen, freifahren?
Wenn man beim Dieselpartikelfilter von freifahren, freibrennen oder ausbrennen redet, dann ist in der Regel der gleiche Prozess gemeint wie bei Regeneration. Allerdings unterstützt du dein Auto gezielt dabei, indem du die besten Voraussetzungen dafür schaffst.
Leuchtet in deinem Cockpit die Anzeige für den Dieselpartikelpartikelfilter auf, dann ist der Differenzdruck zu hoch. Die Ursache kann eine hohe Aschebeladung sein, dann wird die Regeneration nicht viel erreichen und die Lampe blinkt kurze Zeit später wieder auf. Oder der Filter konnte durch häufige Kurzstreckenfahrten nicht vollständig regenerieren, weil die hohen Temperaturen erst gar nicht erreicht werden oder Prozess durch das Abstellen des Autos abgebrochen wird.
Mit den meisten Fahrzeugen fährt man für eine Regenerationsfahrt auf die Autobahn. 20 bis 30 Minuten reichen normalerweise aus, damit der Dieselpartikelfilter die richtige Temperatur erreicht. Dabei sollte die Drehzahl möglichst durchgehend über 2000 Umdrehungen pro Minute gehalten werden. Du musst also nicht rasen, sondern kontinuierlich fahren.
Von Modell zu Modell können die Vorgaben etwas unterschiedlich ausfallen. Darum solltest du im Benutzerhandbuch nachschauen, welche Durchführung der Hersteller für dein Fahrzeug vorsieht. Halte dich daran, denn die fahrzeugspezifischen Hinweise lassen sich nicht einfach durch pauschale Tipps aus dem Internet ersetzen.
Wann sollte ich den Dieselpartikelfilter austauschen?
Filtert der Rußparikelfilter nicht mehr richtig, dann muss er nicht zwangläufig verstopf sein. Manchmal ist er einfach kaputt und muss ersetzt werden.
Es gibt einige mögliche Gründe für eine Defekt am Dieselpartikelfilter:
- Beschädigungen durch Aufsetzer, starker Rost.
- Die Befestigung des keramischen Kerns hat sich gelöst und das Innenleben wurde durch die Vibrationen kaputtgeschüttelt.
- Überhitzung: Ist die Einspritzung nicht in Ordnung, dann kann unter Umständen unverbrannter Kraftstoff in den Dieselpartikelfilter gelangen. Entzündet er sich dort, dann steigen die Temperaturen auf mehr als 1000 °C und teile des Filterkerns können schmelzen.
- Schäden an der Keramik durch aggressive Chemikalien.
Stellt du Reinigungsfirma fest, dass der Dieselpartikelfilter beschädigt ist und eine Reinigung nicht das erwünschte Ergebnis erzielen kann, dann schickt sie in an dich oder deine Werkstatt zurück. Die Unkosten hierfür reichen von gratis bis hin zu einer Aufwandspauschale von 100 €. Manche Reinigungsfirmen bieten auch gebrauchte und professionell gereinigt Dieselpartikelfilter an.
Eventuell ist eine Reparatur am Motor notwendig, damit der nächste Filter nicht ebenfalls kaputt geht. Darum muss die Ursache abgeklärt werden.
Entscheidest du dich für ein Neuteil, dann greif immer zu Markenqualität. Denn bei billigen Nachbauten läufst du Gefahr, dass der Washcoat Qualitätsmängel aufweist. Dadurch verschlechtert sich das Endergebnis der regelmäßigen Regeneration, der Filter setzt sich schneller zu und muss eher wieder gereinigt werden.
Mit einem aufbereiteten Dieselpartikelfilter kannst du bei den Materialkosten sparen. Allerdings kann die Werkstatt für das Bauteil keine Garantie übernehmen. Sprich das Thema in der Kfz-Werkstatt deines Vertrauens an. Eventuell arbeitet deine Werkstatt schon mehrere Jahre erfolgreich mit einem Reinigungs-Unternehmen zusammen.
Dieselpartikelfilter selber reinigen
Auf dem Markt werden verschiedene Produkte angeboten, um den Dieselpartikelfilter selbst zu reinigen, beispielsweise von Liqui Moly. Im Prinzip läuft die Reinigung dann so ab:
Über eine Öffnung, beispielsweise den ausgeschraubten Differenzdrucksensor, wird ein Schlauch in den Dieselpartikelfilter eingeführt. Während du das Reinigungsmittel einsprühst, bewegst du den Schlauch hin und her, damit sich das Reinigungsmittel gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt. Danach wird der Filterkern mit einer Spülflüssigkeit nachgespült. Danach soll eine Regeneration ausgelöst werden.
Willst du deinen Dieselpartikelfilter in Eigenregie reinigen, dann solltest du diese Punkte beachte:
- Ein Reiniger kann nur die Rußpartikel lösen, damit sie bei der nächsten Regeneration eventuell schneller verbrennen. Wie die Asche verschwinden könnte, ist physikalisch nicht nachvollziehbar. Liqui Moly bezieht sich bei seinem Pro-Line-Produkt auf starke Rußverschmutzung, nicht auf Asche.
- Ungeeignete Chemikalien können deinen Filterkern beschädigen. Dann bringt eine professionelle Reinigung auch nichts mehr und der Rußpartikelfilter muss teuer ersetzt werden. Darum solltest du nicht einfach irgendein billiges Noname-Produkt in deinen Dieselpartikelfilter sprühen.
- Bei der professionellen Reinigung begutachtet ein erfahrener Fachmann die Keramik mit einer Kamera oder im geöffneten Zustand. Blindlinks Chemie in den Filter zu kippen, kann diese Genauigkeit lediglich durch Zufall und sehr viel Glück ersetzen.
- Es gab auch schon Fälle bei denen versucht wurde, den Dieselpartikelfilter mit Wasser auszuspülen. Das Problem ist jedoch, dass mancher Washcoat wasserlöslich ist und der Filter sich vollsaugt.
Solltest du trotz aller Risiken die Reinigung des Rußpartikelfilters selbst zutrauen, dann prüfe zuerst die Vorgaben deines Fahrzeugherstellers und greif ausschließlich zu hochwertigen, erprobten Qualitätsprodukten. Halte dich genau an die Anleitung für die Anwendung und erwarte keine Ergebnisse, die das Produkt nicht verspricht.
Was bringen Additive für weniger Rückstände im DPF?
Dieselpartikelfilterschutz für den Kraftstoff
Für den Kraftstoff gibt es Zusätze mit unterschiedlicher Wirkungsweise. Bei der einen Variante wird dem Kraftstoff regelmäßig beim Tanken eine kleine Menge beigefügt. Dadurch wird die Verbrennung optimiert und weniger Ruß entsteht. Der Dieselpartikelfilter verschmutzt langsamer und muss seltener regenerieren oder gereinigt werden.
Bei der zweiten Möglichkeit sorgt das Additiv dafür, dass die Regenerationstemperatur im Rußpartikelfilter sinkt. Dann muss der Dieselpartikelfilter für die Regeneration keine 600 °C erreichen, es genügen schon 450 °C. Das Fahrzeug ist hierfür mit einem elektronisch gesteuerten Additiv-Tanksystem zur Filter-Regeneration ausgestattet, der kleine Zusatztank befindet sich in der Regel direkt neben dem Dieseltank. Das ist bei einigen Modellen von Peugeot und Citroën der Fall, aber auch bei vereinzelten Motoren von BMW, Fiat, Ford, Lancia, Mazda oder Volvo.
Additive für das Motoröl
Ist ab Werk ein Dieselpartikelfilter verbaut, dann kommen in der Regel Low-Ash-Öle und Low-SARS-Öle zum Einsatz. Diese Öle dürfen nach der Verbrennung maximal 1% Asche hinterlassen. Fahrzeughersteller raten normalerweise von der Nutzung von Additiven ab, die die Eigenschaften des Motoröls verändern. Denn wenn du die exakte Freigabe beachtest, dann passt dein Motoröl optimal zum Motor und zur Abgasanlage. Beim Motoröl reicht es nicht nur auf die Viskosität zu achten, wie 5W-30, wichtig ist die genaue Spezifikation.
Bei der Verwendung von Additiven müssen immer die Anweisungen des Fahrzeugherstellers beachtet werden. Dieselpartikelfilter unterschieden sich – was dem einen gut tut, kann dem anderen schaden.
Weniger Probleme mit nachgerüstetem Dieselpartikelfilter?
Verstopfte Poren treten nur bei „geschlossenen“ Filtersystemen auf. Erfüllt dein Fahrzeug die Abgasnorm Euro 4, Euro 5 oder Euro 6, dann kannst du davon ausgehen, dass der Hersteller einen solchen Wandstromfilter verwendet hat. Das Prinzip beruht auf einem Keramikkörper, der mit länglichen Kanälen durchzogen ist. Diese Kanäle sind auf der einen Seite verschlossen und auf der anderen offen, immer abwechselnd. Treten Abgase in einen Kanal ein, dann können durch die porös Keramikwand die Gase hindurchdringen in einen Kanal, der am Austrittsende offen ist. Die festen Rußpartikel werden dagegen aufgefangen.
Wurde der Dieselpartikelfilter nachgerüstet, dann wurde normalerweise ein „offenes“ System eingebaut, ein Nebenstromfilter. Bei dieser Variante werden die Abgase gezielt verwirbelt, so dass die Rußpartikel in offenporigen Filtereinlagen hängen bleiben. Der Nebenstromfilter ist zwar gewöhnlich nicht so effizient wie der Wandstromfilter, dafür jedoch leistungsfähiger beim Herausfiltern des krebserregenden Feinstaubs.