BMW Austauschmotor: Kosten, Möglichkeiten & Tipps bei der Werkstatt-Auswahl

Ganz unabhängig davon, wie regelmäßig du bei der Inspektion bist und wie gewissenhaft du an die Pflege deines BMWs herangehst – ganz ausschließen lassen sich (kapitale) Motorschäden nie. Steuerkette, Ölpumpe und Nockenwellensteller gehören zum Beispiel mit zu den typischen BMW-Schwachstellen und können dafür sorgen, dass eine Motorreparatur nicht mehr möglich oder rentabel ist.

Inhaltsübersicht:

Wann benötige ich einen Austauschmotor ?

Was sind typische Schwächen bei BMW Motoren ?

Lohnt sich ein Austausch des Motors überhaupt ?

Wo sollte ich einen Motoraustausch vornehmen lassen ?

Unser repareo-Experte erklärt dir, welche Möglichkeiten du im Fall eines solchen Schadens hast, wie viel dich ein Austauschmotor bei deinem BMW-Modell kostet und worauf du unbedingt achten solltest, um die passende Werkstatt für den Wechsel zu finden.

Wann benötige ich einen Austauschmotor für meinen BMW?

Ob 118i, 320d oder X5 spielt kaum eine Rolle – auch der gute Ruf von BMW seinen Motoren bedeutet leider nicht, dass es nicht auch zu Problemen kommen kann. BMW-Motoren neigen zu kleinen bis mittelgroßen Schäden (z. B. Defekte an der Steuerkette, der Ölpumpe oder der Zylinderkopfdichtung), die sich häufig mithilfe einer gezielten Reparatur beheben lassen – vorausgesetzt, sie werden rechtzeitig erkannt.

Wer die Anzeichen eines Schadens zu spät bemerkt, riskiert, dass sich die Defekte ausweiten und irreparabel werden. Viele BMW-Modelle sind anfällig für (Haar-)Risse im Zylinderkopf und defekte Turbolader, die sich mithilfe einer Reparatur nicht mehr beheben lassen. Eine Motorüberholung kann zwar eine Alternative sein – finanziell rentabel ist sie aber nicht in allen Fällen. Nach einem Unfall oder einem Quasi-Totalschaden raten Kfz-Experten häufig von einer aufwendigen Instandsetzung ab und empfehlen stattdessen, den Wagen zu verkaufen oder den BMW-Motor komplett auszutauschen.

Gute Pflege und regelmäßige Wartung sind die zwei grundlegenden Maßnahmen, um einem Motorschaden an deinem BMW möglichst gut vorzubeugen. Besonders wichtig ist aber, dass du schon bei den ersten Anzeichen eines Defekts eine Werkstatt aufsuchst.

Motorschäden: Welche typischen Probleme haben BMW-Motoren?

Ganz egal, für welchen Autohersteller du dich entscheidest: Jeder Motor hat spezifische Schwachstellen und ist damit auch anfällig für bestimmte Defekte. Anhand einzelner Motoren lassen sich die Probleme leider nur schwer festmachen, auch wenn neben dem N43-Benziner auch die Dieselmotoren N47 und N57 auffällig oft für Unmut bei BMW-Fahrern sorgen. Einige der typischen Schwachstellen von BMW-Motoren haben wir hier gesammelt:

• Defekte an der Steuerkette: Die Steuerkette gehört bei vielen BMW-Motoren – insbesondere aber beim Reihenvierzylinder mit dem Code N47 – zu den häufigsten Ursachen für schwerwiegendere Motorschäden. Im einwandfreien Zustand sorgt sie dafür, dass sich die Ventile des Motors synchron mit der Kurbelwelle bewegen – dafür muss sie aber immer fest gespannt sein. Obwohl die Kette gerne als wartungsfrei deklariert wird, neigen die Steuerkettenspanner bei BMW-Motoren dazu, schnell zu verschleißen und dadurch auszuleiern. Wird das nicht rechtzeitig bemerkt, kann die Kette über- oder herunterspringen, was die Motorsteuerung lahmlegt und im schlechtesten Fall auch einen kapitalen Schaden bedeuten kann.
• Defekte Ölpumpe: Ohne die richtige Ölzufuhr reiben die Metallteile des Antriebs beim Fahren viel stärker aneinander und verschleißen somit auch schneller. Das kann dazu führen, dass sich die einzelnen Komponenten des Motors gegenseitig so stark beschädigen, dass eine einfache Reparatur nicht mehr möglich ist. Wer den Schaden beheben möchte, muss auf eine kostspielige Motorinstandsetzung ausweichen. Bleibt die Motorschmierung durch einen Defekt der Ölpumpe vollständig aus, ist der Motor häufig nicht mehr zu retten und ein Verkauf bzw. Austauschmotor bleiben die einzigen Optionen. 
• Brechende Schrauben am Nockenwellensteller: BMWs, die zwischen 2009 und 2011 gebaut wurden (landesweit etwa 10.800 Fahrzeuge), sind besonders anfällig für Schraubenbrüche am Nockenwellensteller. Speziell die Sechszylinder-Aggregate aus den 1er, 3er, 5er, 6er, 7er, X3, X5, X6 und Z4 Modellreihen sind von diesem Risiko betroffen.
• Defekte am Zylinderkopf: Wie viele andere Dieselantriebe sind auch die Dieselmotoren von BMW (u. a. B47, N47, B57 und B37) anfällig für typische Schäden am Zylinderkopf. Dazu gehören vor allem Haarrisse oder ein Reißen der Dichtung, wodurch beispielsweise Kühlwasser in den Brennraum gelangt. Das Ergebnis ist eine Überhitzung des Motors und dadurch häufig ein Motor-Totalschaden. Da der Zylinderkopf zu den teuersten Bauteilen eines BMW-Motors gehört, sollte hier besonders genau geprüft werden, ob die Instandsetzung tatsächlich noch rentabel ist. 
• Defekte am Turbolader: Ein Bruch in der Turbine eines Turboladers beeinflusst nicht nur die Treibkraft eines Motors, sondern kann deinen BMW unter Umständen komplett lahmlegen. Sobald Metallspäne in die Zylinder gelangen, verursachen sie dort Abreibungen, die den Motor so stark beschädigen, dass er nicht mehr rentabel repariert werden kann. Häufig lohnt sich hier der Verkauf mehr, da neben dem Motor auch der Turbolader und andere potenziell in Mitleidenschaft gezogene Bauteile ersetzt werden müssten. 

Überholung, Verkauf oder Austauschmotor – was lohnt sich bei meinem BMW?

Ein qualifizierter Mechaniker kann meistens schon nach einer kurzen Untersuchung erkennen, ob und wie ein Motorschaden behoben werden kann. Je nachdem wie groß der Schaden ist, hast du grundsätzlich drei Optionen:

• BMW-Motor überholen lassen: Wenn bereits bekannt ist, wo genau das Motorproblem bei deinem BMW liegt, kann eine Motorüberholung ein sinnvoller Schritt sein. Dabei werden gezielt die relevanten Verschleißteile ausgetauscht, Schäden beseitigt (z. B. Zylinderkopf planschleifen) und der Motor wieder in den BMW eingebaut. Rentabel ist die Überholung aber nur dann, wenn vorab ein fester Preis vereinbart wird. Der Arbeitsaufwand in der Werkstatt deckt sich meistens mit dem Einbau eines BMW-Austauschmotors.
• BMW-Motor austauschen lassen: Ist eine Reparatur nicht mehr möglich und die Überholung nicht rentabel, kann es sinnvoll sein, den Motor vollständig gegen einen werksneuen, generalüberholten oder gebrauchten BMW-Motor tauschen zu lassen. Wo die Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten liegen, haben wir im nächsten Punkt auf der dieser Seite zusammengefasst.
• BMW verkaufen: Liegt der Restwert deines BMWs mit Motorschaden noch über den Kosten für eine Überholung bzw. den Kauf und Einbau eines Austauschmotors, ist es aus wirtschaftlicher Sicht häufig die bessere Entscheidung, ihn so zu verkaufen, wie er ist. Wie du den Restwert bestimmst und welche Möglichkeiten du beim Verkauf eines BMWs mit kapitalem Motorschaden hast, findest du hier heraus.

BMW-Motor austauschen lassen: Welche Optionen habe ich?

Bevor du dich für einen Austauschmotor entscheidest, solltest du dich von einem erfahrenen Kfz-Mechaniker zu allen Reparatur- und Instandsetzungs-Möglichkeiten beraten lassen. Wenn weder eine Reparatur noch eine Generalüberholung oder der Verkauf deines BMWs infrage kommen, hast du verschiedene Möglichkeiten, deinen BMW mit einem Austauschmotor wieder auf die Straße zu bringen:

• Neuer Austauschmotor von BMW: Ein werksneuer Motor direkt von BMW ist wohl die zuverlässigste Option. Trotzdem ist sie nur in seltenen Fällen wirklich sinnvoll: Je nach Modell – vom BMW 118i bis zum 750d – kann ein brandneuer Motor zwischen 7.000 und 18.000 € kosten. Dazu kommen die Kosten für den Einbau, die die Gesamtsumme auch bei den kleineren Modellen bis in den fünfstelligen Bereich treiben können. Außer bei sehr neuen BMWs oder einer Abwicklung über die Herstellergarantie wird dir fast jeder Kfz-Experte von dieser Option abraten.
• Generalüberholter BMW-Motor: Ein generalüberholter Motor ist für die meisten BMW-Modelle die sinnvollste Option. Technisch unterscheidet er sich nur minimal von einem werksneuen Antrieb; bei richtiger Instandsetzung kann ein Auto mit einem generalüberholten Motor noch viele Jahre lang weiterfahren – und das häufig mit bis zu 50 % Ersparnis gegenüber dem Neupreis. Bei großen Herstellern wie BMW finden sich generalüberholte Austauschmotoren auch für fast jedes Modell – ganz egal ob 118i, 316ti oder 525d.
• Gebrauchter Austauschmotor: Diese Option ist nur in Ausnahmefällen wirklich sinnvoll bzw. rentabel. In der Werkstatt wird hier auf eine genaue Prüfung aller Einzelteile verzichtet, weshalb die Lebensdauer eines solchen Motors vergleichsweise begrenzt sein kann. Wer allerdings einem älteren BMW-Modell günstig ein zweites Leben schenken will oder einfach nur die Wartezeit bis zu einem neuen Auto überbrücken muss, kann mit einem gebrauchten Motor nochmals zusätzliche Kosten sparen.

Sobald der neue Motor in die Werkstatt geliefert wurde, benötigen erfahrene Mechaniker nur etwa zwei Arbeitstage, um den Antrieb der meisten BMW-Modelle aus- und wieder einzubauen. Wenn das allerdings in Verbindung mit weiteren Reparaturen passiert, kann die gesamte Arbeit bis zu einer Woche dauern.

Austauschmotor für BMW-Fahrzeuge: Gibt es Nachteile?

Wer überlegt, seinen BMW nach einem Motorschaden mit einem Austauschmotor auszustatten, kann beruhigt sein: Bei einem fachkundig generalüberholten Austauschmotor besteht kein funktionaler Unterschied zu einem werksneuen Antrieb direkt von BMW.

Wer sich allerdings für einen gebrauchten Motor ohne eine Wiederinstandsetzung entscheidet, sollte damit rechnen, dass die typischen, betriebsbedingten Störungen und Schwachstellen schnell wieder auftreten können. Für alle, die ihren BMW noch lange weiter fahren wollen, ist ein gebrauchter Motor deshalb meistens nicht die optimale Lösung, da er letztendlich genau so verschlissen sein kann, wie der zuvor verbaute Motor.

Werkstatt oder Privatanbieter – wen sollte ich mit dem BMW-Motoraustausch beauftragen?

Generell gilt: Günstige Angebote von Hobby-Mechanikern sind nie eine echte Alternative zur Reparatur beim Kfz-Experten. Wir raten dir deshalb davon ab, dich auf private Angebote einzulassen – ganz egal, wie verlockend die Preise im ersten Moment auch aussehen mögen. 

Zusätzlich steht eine seriöse Werkstatt nicht nur mit zuverlässigen Lieferanten für BMW-Austauschmotoren in Kontakt, sondern verfügt auch über die notwendigen Spezialwerkzeuge und die nötige Erfahrung. Dadurch profitierst du unter anderem von den folgenden Vorteilen:

• Experte-Beratung und Erfahrung beim Austausch von BMW-Motoren
• Garantie, die dir private Anbieter nur selten geben können 
• Sicherheit bei der Qualität des Austauschmotors und aller Ersatzteile
• Hol-& Bring-Service – häufig als günstiger Bestandteil des Komplettangebots 

Was kostet ein BMW-Austauschmotor?

Wie viel der Motoraustausch bei deinem BMW kostet, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab – einen Pauschalpreis zu nennen ist deshalb leider nur schwer möglich. Nicht nur der Zustand des BMW-Ersatzmotors, sondern auch die Komplexität des Aus- und Einbaus ist entscheidend.

Ein neuer Motor für einen 1er, 2er oder 3er-BMW kostet im Schnitt 4.000 bis 9.000 €. Für BMW Modelle aus der 6er, 7er, X oder Z Klasse gehen die Kosten für die Neuanschaffung eines Motors weit darüber hinaus. Wer sich für einen generalüberholten Motor entscheidet, kann mit einer Preisersparnis von etwa 50 % rechnen. Mit der nachfolgenden Tabelle wollen wir dir einen ersten Überblick über die Kosten bei unterschiedlichen BMW-Modellen geben. Behalte bitte im Hinterkopf, dass es sich dabei erstmal nur um Schätzungen handelt und die tatsächlichen Preise immer auch von Aspekten wie der Kilometerleistung und den mitgelieferten Anbauteilen abhängig sind. 

Kostentabelle – Preise für generalüberholte Austauschmotoren bei BMW-Modellen

Preisschätzungen für die Motoren bei BMW-Modellen der i-, X- und Z-Reihe haben wir bewusst aus der Tabelle ausgeschlossen, da diese sehr stark variieren können. Je nach Laufleistung und Zustand des Motors können die Kosten zwischen irgendwo ab 5.000 € und bis zu 18.000 € liegen.

Ausschlaggebend für die Kosten des Austauschs sind nicht nur die Ersatzteile, sondern auch der notwendige Arbeitsaufwand. Der reine Motoraustausch dauert, je nach BMW-Modell, etwa 8 bis 14 Arbeitsstunden. Werden andere Verschleißteile direkt mit gewechselt, verlängert sich natürlich auch die Arbeitszeit – und dadurch die Werkstattkosten.

Um eine genauere Vorstellung darüber zu bekommen, wie der Preis für einen Motoraustausch zustande kommt, solltest du zusätzlich auch die folgenden Punkte im Hinterkopf behalten:

• Ein Motorschaden hat in vielen Fällen eine Ursache, die nicht direkt im Motorblock selbst liegt (z. B. Turbolader). Für die Beseitigung der Störung können deshalb auch zusätzliche Kosten anfallen, die nicht direkt mit dem Austausch des Motors verbunden sind.
• Der Motoraustausch für einen BMW kann ausschließlich in einer Werkstatt passieren. Um deinen Wagen sicher dorthin zu transportieren, bieten viele Kfz-Betriebe als Teil eines Komplettpakets einen Transportservice an. 
• Nicht immer werden alle notwendigen Ersatzteile, die für den Motoraustausch notwendig sind, auch mitgeliefert. Diese werden deshalb zusätzlich zu den Anschaffungskosten für den neuen Motor angerechnet.
• Für den seltenen Fall, dass du dich für ein anderes Motormodell entscheidest, als zuvor verbaut war, fällt eine Gebühr für einen Eintrag beim TÜV an, die zwischen 40 und 120 € liegt. Ob die Ummeldung notwendig ist, erfährst du am einfachsten vom Kfz-Mechaniker selbst oder direkt beim TÜV.